Die Geschichte der Schlacht um Alsen
Der Konflikt um die Herzogtümer Schleswig und Holstein und ihre Zugehörigkeit zum Deutschen Bund bzw. dem dänischen Gesamtstaat spitzt sich 1863-64 zu.
Im Namen des Deutschen Bundes leiten Preußen und Österreich am 1. Februar 1864 den Krieg gegen Dänemark ein. Die Dänen versuchen, sich am Danewerk (Dannevirke) zu verteidigen, geben jedoch bald auf und ziehen das Heer nach Düppel und Fredericia zurück, wo die Verteidigung gegen einen überlegenen Gegner leichter ist. Danach entwickelt sich der Krieg hauptsächlich zu einem Stellungskrieg zwischen dänischen und preußischen Einheiten bei Düppel.
Am 18. April erobern die Preußen die Düppeler Schanzen. Den Dänen gelingt es jedoch, sich unter großen Verlusten nach Alsen zurückzuziehen, das danach gehalten wird. Ein Waffenstillstand und Verhandlungen führen zu keinem Ergebnis.
Am 26. Juni läuft der Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark ab, und am 29. Juni um 2 Uhr nachts überqueren 2.500 preußische Soldaten in 163 Booten den Alssund bei Sottrupskov. Die dänischen Truppen auf der Halbinsel Kær nehmen den Kampf auf, aber die Verteidigung von Alsen ist zu schwach und zu schlecht organisiert.
Um 2.45 taucht das dänische Panzerschiff Rolf Krake auf und unterbricht zeitweise das Übersetzen preußischer Truppen. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits etwa 5.000 preußische Soldaten auf Alsen. Die dänischen Einheiten stehen unter starkem Druck.
Der Kapitän der Rolf Krake gelangt zu der Einschätzung, dass die Schlacht verloren ist, und das Panzerschiff beginnt mit der Evakuierung der dänischen Truppen von Alsen. Die preußischen Truppen rollen im Laufe des Morgens die dänische Verteidigung auf. Um 5.30 Uhr geben die Dänen die Verteidigung von Alsen auf und ziehen sich unter ständigen Gefechten auf die Halbinsel Kegnæs zurück. Von hier aus werden die Truppen im Laufe der nächsten Tage evakuiert. Am 1. Juli verlässt der letzte dänische Soldat Kegnæs, den letzten Stützpunkt auf der Insel.
Die Verluste des dänischen Heeres an Toten, Verwundeten und Gefangenen beliefen sich auf insgesamt 3.148 Mann, die preußischen auf 372 Mann.
Die Schlacht um Alsen war entscheidend für den Krieg 1864, der inzwischen 5 Monate lang andauerte. Der Verlust von Alsen löste Panik und Mutlosigkeit in Dänemark aus, das um Waffenstillstand bat. Bei den folgenden Friedensverhandlungen in Wien mussten die Dänen den Friedensvertrag bedingungslos unterschreiben: Der dänische multinationale Gesamtstaat wird aufgelöst. Dänemark muss Schleswig, Holstein und Lauenburg abtreten.